Inka Grings
Inka Grings wollte eigentlich Tennisspielerin werden. Da sie vom lokalen Tennisverein nicht aufgenommen wurde, begann sie 1984 beim TSV Eller 04 Fußball zu spielen. Über den Garather SV wechselte sie 1995 zum FC Rumeln-Kaldenhausen, dem späteren FCR 2001 Duisburg. Dort wurde sie sofort Stammspielerin und in den folgenden Jahren zu einer der erfolgreichsten Torjägerinnen der Bundesliga. Am 5. Mai 1996 debütierte sie in der deutschen Nationalmannschaft im Spiel gegen Finnland. 1998 erzielte sie im DFB-Pokalfinale drei Tore beim 6:2-Sieg über den FSV Frankfurt. Ein Jahr später wurde sie zum ersten Mal Torschützenkönigin der Bundesliga.
Das Jahr 2000 wurde zum erfolgreichsten Jahr ihrer Karriere. Erst gewann sie mit dem FCR den Hallenpokal, dann wurde sie deutsche Meisterin. Danach nahm sie an den Olympischen Sommerspielen 2000 teil, mit der sie mit der deutschen Mannschaft den 3. Platz und damit eine Bronzemedaille erkämpfte. Ihre 38 Saisontore sind bis heute unerreicht. Nach der Jahrtausendwende wurde sie von mehreren Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. 2001 verpasste sie die Europameisterschaft im eigenen Land. 2003 erlitt sie bei einem Vorbereitungslehrgang für die Weltmeisterschaft eine Oberschenkelzerrung. Kurz vor den Olympischen Spielen 2004 erlitt sie einen Kreuzbandriss. Nach dieser Verletzung wollte sie aufhören, entschied sich aber während der Rehabilitation um.
Für den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 erhielt sie mit der Mannschaft das Silberne Lorbeerblatt.
Beim FCR war sie bis 2006 Spielführerin, ehe ihr dieses Amt durch Trainer Dietmar Herhaus entzogen wurde. Nach der 1:6-Heimniederlage gegen den 1. FFC Frankfurt übte Herhaus scharfe Kritik an Grings' Einstellung auf und außerhalb des Platzes. Inka Grings kündigte daraufhin an, den Verein wechseln zu wollen, wenn sich an der Trainerposition nichts ändere. Dies führte trotz Schlichtungsversuchen zur endgültigen Suspendierung der Spielerin am 25. Oktober 2006. Am 5. Dezember 2006 wurde die Suspendierung wieder aufgehoben, drei Wochen nachdem Trainer Dietmar Herhaus sein Amt niedergelegt hatte. Im Februar 2007 verlängerte sie ihren Vertrag in Duisburg bis zum 30. Juni 2009. 2009 gewann sie mit Duisburg den UEFA Women’s Cup und den DFB-Pokal sowie mit der Nationalmannschaft die Europameisterschaft, bei der sie mit sechs Toren Torschützenkönigin wurde.
Trotz vieler Verletzungen ist sie die erfolgreichste Torjägerin im deutschen Vereinsfußball; am 29. Januar 2011 erzielte sie ihr 350. Tor im Auswärtsspiel gegen den 1. FFC Frankfurt. Sie führt die ewige Torschützinnenbestenliste in Duisburg mit mehr als 200 Toren Vorsprung an.
2011 wechselte Grings gemeinsam mit Sonja Fuss zum FC Zürich. Ihr ehemaliger Verein, der FCR Duisburg, will zukünftig ihr zu Ehren die Trikotnummer 9 nie mehr vergeben. Am 16. März 2013 kündigten sie und Fuss an, den FC Zürich Frauen zum 20. Mai 2013 zu verlassen und unterschrieben einen ab diesem Tag gültigen Vertrag bei den Chicago Red Stars. Zur Saison 2013/14 kehrte sie nach Deutschland zurück und erhielt beim Zweitligisten 1. FC Köln einen Einjahresvertrag (seit 27. August 2013).
Nach 96 Einsätzen erklärte Inka Grings Ende Juli 2012 ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Vor dem EM-Qualifikationsspiel am 19. September 2012 in Duisburg gegen die Türkei wurde sie offiziell verabschiedet. Nachdem der 1. FC Köln bekannt gab, ihren auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, beendete Grings ihre aktive Spielerkarriere am 30. Mai 2014.